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Form- und Lagetoleranzen - Zeichnungserstellung und Messtechnik

Nach ISO-GPS-Normen konstruieren und prüfen

Die Erfahrung zeigt, dass Themen wie Tolerierungsgrundsätze, Hüllprinzip, Unabhängigkeitsprinzip (ISO 8015, ISO 14405, DIN 7167 ...), vollständige Bezugssysteme (ISO 5459), Maximum-Material-Bedingung (ISO 2692) und viele weitere Angaben in technischen Zeichnungen sowohl bei Ingenieuren und Ingenieurinnen als auch bei Technikern und Technikerinnen sowie Zeichnern und Zeichnerinnen in der Ausbildung zu kurz kommen. Trotzdem sind sie in der Praxis, insbesondere auch bei Zeichnungen von Kunden oder für Lieferanten, von elementarer Bedeutung. Das Seminar vermittelt die korrekte Gestaltung von Form- und Lagetoleranzen, deren Berücksichtigung bei der Fertigung sowie die messtechnische Erfassung.

Ziel und Nutzen

Sie lernen die korrekte Gestaltung von Form- und Lagetoleranzen, deren Berücksichtigung bei der Fertigung und die messtechnische Erfassung kennen. Die theoretische und normgerechte Grundlage von Toleranzen und deren praxisgerechte Umsetzung werden anhand von Beispielen behandelt. Das Seminar spricht verschiedene Normen (ISO 8015, ISO 14405, ISO 1101, ISO 5459 ...) und Zeichnungskonventionen an. Der Dozent geht gezielt auf konstruktive und messtechnische Probleme anhand von ausgewählten Zeichnungen der Seminarteilnehmenden ein.

Agenda

1. Einführung

  • Haftungsrechtliche Bedeutung, Notwendigkeit der Tolerierung, funktions-, fertigungs- und prüfgerechte Zeichnungserstellung

2. Normenanforderungen (Änderungen im ISO-GPS-System)

  • ISO-GPS-Normensystem, Geometrische Produktspezifikation und Prüfung (GPS),
  • GPS-Matrixmodell, Wichtige Grundsätze der aktuellen ISO 8015, Schriftfelder (ISO 7200)

3. Gestaltabweichungen am realen Werkstück

  • Beschreibung möglicher Gestalt- und Dimensionsabweichungen (Maß-, Form-, Lageabweichung) am realen Werkstück

4. Tolerierungsgrundsätze

  • Unabhängigkeitsprinzip, Hüllprinzip (ISO 8015, ISO 14405, DIN 7167 ...)

5. Form- und Lagetoleranzen (ISO 1101)

  • Toleranzarten, Tolerierte Geometrieelemente, aktuelle Symbole, Toleranzindikator, Toleranzzone, Zeichnungseintragungen, gemeinsame Toleranzzone, projizierte Toleranzzone

6. Bezüge und Bezugssysteme (ISO 5459)

  • Symbole, Zeichnungseintragungen, Bezugsstellen, Bezugselemente und Bezugssysteme, Koordinatensysteme, Einfluss von Form- und Lageabweichungen an Bezugselementen auf Abweichungswerte an tolerierten Elementen

7. Funktionsrelevante Tolerierungsmöglichkeiten (ISO 2692, ISO 10579)

  • Maximum-Material-Bedingung [MMR], Minimum-Material-Bedingung [LMR], Reziprozitätsbedingung [RPR] (ISO 2692),
  • Nicht-formstabile Teile, freier Zustand (ISO 10579)

8. Prüfen von Gestaltabweichungen

  • Lehren, Messen, Messprinzipien, Hilfsbezugselemente, Auswerteverfahren (MZ, LS, MI, MC)

9. Workshop (Gruppenarbeit)

  • Eintragung und Diskussion von Form- und Lagetoleranzen in Beispielzeichnungen
  • Besuchen Sie auch das Seminar Aktuelle Längen- und Winkelmaßtolerierung nach ISO-GPS-Normen

Zielgruppe

Mitarbeitende aus Entwicklung und Konstruktion, der Fertigungsplanung und aus dem Werkzeugbau, der Prüfplanung und der Qualitätssicherung sowie dem Qualitätsmanagement, die sich mit Form- und Lagetoleranzen befassen.

Veranstaltungsnummer

26-1424

Termin


Veranstaltungsort

Holiday Inn Villingen-Schwenningen
Klinikstraße 3
78052 Villingen-Schwenningen

Dozent/in

Manfred Weidemann

Max. Teilnehmerzahl

16

Veranstaltungsorganisation

Sonja Freisens
freisens@wvib.de