Aufs falsche Gleis gelockt?
03.05.2024


Treffen des Automotive-Beirats am 03.05.24 | Hat die Politik die Automobilindustrie aufs falsche Gleis gelockt? Werden Produktionskapazitäten bereits im großen Stil ins Ausland verlagert? Diese und andere Fragen hat der Automotive-Beirat der wvib Schwarzwald AG beim Frühjahrstreffen diskutiert und im Rahmen einer kurzen Online-Umfrage bewertet. Die Antworten darauf waren häufig eindeutig und die Meinungen übereinstimmend.
Die Konjunkturlage ist verteilt und im Durchschnitt mittelprächtig. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Nach wie vor haben Zulieferer ein Margen-Problem. Wer die Transformation zur E-Mobilität zu stark vorangetrieben hat, wird heute mit fehlenden Aufträgen bestraft. Getätigte Investitionen drücken. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten innerhalb der Lieferkette ins Ausland findet schon im größeren Stil statt. Der Markteintritt chinesischer OEM in Europa birgt ein Risiko für einen Umsatzeinbruch, bietet auf der anderen Seite aber auch Chancen. Regulierungen und Dokumentationspflichten binden Kapazitäten, die dann für Innovationen fehlen. Und nach wie vor kann man nicht von fairer Zusammenarbeit in der Lieferkette sprechen. Die Mängelliste ist lang und die Lösungen liegen auf der Hand. Technologieoffenheit und Deregulierung wären ein guter Start in die richtige Richtung. Ein innovationsfreundliches Klima muss dringend geschaffen werden. Und ja - die Politik hat die Automobilindustrie aufs falsche Gleis gelockt. Diese Frage wurde eindeutig beantwortet.
Vergangene Veranstaltungen im Cluster Automotive wurden diskutiert und neue Ideen weiterentwickelt. Der erfolgreiche Automotive-Gipfel wird als “Automotive-Gipfel - die Serie” weitergeführt. Bei drei Halbtagsveranstaltungen in kleinerem Rahmen werden spezifische Themen in den Mittelpunkt gestellt. Den Anfang macht Teil 1 am 25.09.24 über die Folgen der chinesischen BEV-Offensive für Zulieferer. Die Teile 2 und 3 folgen im November 2024 und Januar 2025.