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Die Omnibus-Verordnung ist da, doch Nachhaltigkeit bleibt

18.03.2025

Rückblick: Frühjahrssitzung des wvib-Nachhaltigkeits-Beirats | Freitag, 14. März 2025 | KRONEN GmbH, Kehl


Über Kartoffel-Schneidemaschinen und die EU Omnibus-Verordnung

Zu Gast bei Stephan Zillgith (Geschäftsführer der KRONEN GmbH) in Kehl, ist der wvib-Nachhaltigkeits-Beirat zunächst tief eingetaucht in die Welt der Gemüse- und Obstverarbeitung. Sehr anschaulich hat das Gründungsmitglied des Beirates den anderen Mitgliedern gezeigt, dass es eigentlich nichts gibt, was nicht maschinell geschält, geschnitten, gewaschen und verpackt werden kann. Und die Qualität der Maschinen „Made in Kehl“ hat sich inzwischen sogar bis nach Kenia, Vietnam oder Mauritius herumgesprochen.

Im Anschluss wurde intensiv diskutiert, denn ca. zwei Wochen zuvor hat die EU-Kommission in der sog. Omnibus-Verordnung weitreichende Vorschläge zur Vereinfachung der EU-Vorschriften für die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemacht. Im Fokus ist die CSRD-Berichtspflicht, die in ihrer ursprünglichen Form ca. 250 wvib-Mitgliedsunternehmen direkt betroffen und zu einer umfangreichen ESG-Berichterstattung verpflichtet hätte. Die Vorschläge sehen eine Anhebung der Unternehmensgröße, d.h. Anzahl der Mitarbeitenden, von 250 auf 1.000 Mitarbeitende vor. Dadurch würde der Großteil der wvib-Mitgliedsunternehmen nicht mehr berichtspflichtig sein. Doch wie sollen die Unternehmen mit dieser neuen Situation und der weiter bestehenden Unsicherheit umgehen?

Im Nachhaltigkeitsbeirat waren sich alle einig, dass der Bürokratieabbau beim Nachhaltigkeitsreporting wichtig und sinnvoll ist. Dennoch sollten Unternehmen ihre Bemühungen jetzt nicht einfach pausieren. Im Gegenteil, die Erleichterungen bieten die Chance, sich jetzt ohne regulatorischen Druck auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Kunden werden weiter nach ESG-Kennzahlen fragen, daher ist es sinnvoll, sich um die Erhebung der eigenen Daten zu kümmern. Nachhaltigkeit und ESG werden auch trotz Omnibus-Verordnung weiterhin (wichtig) bleiben. Außerdem ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. Es bleibt abzuwarten, ob die Vorschläge wirklich so umgesetzt werden und wie die finale Entscheidung der EU aussehen wird.

Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Beiratsmitglieder für die wertvollen Beiträge und Meinungen.