Die Rendite-Sonne scheint auf die großen Marken und die automobile Lieferkette steht weiterhin im Schatten?
26.09.2023


Mit der IAA MOBILITY hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) e. V. zum zweiten Mal ein ansprechendes neues Messekonzept umgesetzt, das die Einlösung unseres gesellschaftlich tief verankerten Mobilitätsversprechens nachhaltiger und SDG-konformer machen soll. War gut gemacht!
Okay, nach Otto, Diesel und Spaltmaß kommen Batterie, Ladesäuleninfrastruktur und CO2-neutrale Lieferkette. Vielleicht noch autonomous driving. Um immer mehr PS bzw. kW geht es nach wie vor. Kleiner oder preiswerter werden die (deutschen) Fahrzeuge übrigens nicht. Gibt es „hierzulande“ gar keine Marge mehr?
Ob wir immer mehr Luxus exportieren sollen, den wir uns hierzulande selbst nicht mehr leisten können, war dann auch die eine bange Frage. Die andere: Welche Rolle spielt in einer nach wie vor emotionalen OEM-Markenwelt die Lieferkette im Dunkeln?
Sanieren sich die OEMs auf Kosten der Kleinen?
Trost spenden folgende Gedanken: Während sich Autos äußerlich immer stärker unterscheiden, werden sie aus immer weniger Plattformen eher „konfiguriert“ als gebaut. Ähnlich wie bei Fahrrädern oder PCs. Es sind immer die gleichen „mittelständischen“ Komponenten drin.
Neue Marken könnten schneller entstehen und das alte oligopolistische Spiel verändern. Tesla und BYD waren so schnell und so stark am Markt, weil sie auch auf deutsche Zulieferer bauen. Wenn wir die Kosten- und Bürokratiestrukturen in Deutschland – natürlich ohne teure Subventionen – in den Griff bekommen, dann kann der Mittelstand auch hierzulande zeigen, was er technologisch kann und weiterhin Arbeitsplätze im ländlichen Raum erhalten und schaffen.
Dazu müsste uns allerdings bald mehr einfallen als Subventionen, Preisbremsen und Schulden.