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Endspiel um die Globalisierung?

16.04.2025

Globalisierungsbeirat | 16.042025 | OBE GmbH & Co. KG, Ispringen

Erratisch, unkalkulierbar, schädlich – die Zollpolitik der US-Administration bringt die Weltwirtschaft ins Wanken. Lieferketten stocken, Waren stauen sich an den Grenzen, Kapital bleibt gebunden. Trotzdem bleiben die USA einer der wichtigsten Märkte für den deutschen Mittelstand.

 

US-Zölle und Lieferketten
Die Einführung der US-Zölle unter Trump sorgt für massive Verunsicherung in der Weltwirtschaft. Während Lager aktuell noch voll sind, steht uns womöglich eine Welle der Instabilität bevor. Lieferketten zwischen China, den USA und Europa drohen zu zerbrechen – und mit ihnen das Vertrauen in globalisierte Produktionsnetze. Die kontroverse Frage lautet: Sind wir vorbereitet, oder unterschätzen wir noch immer die langfristigen Schäden?

Investitionsverhalten
Die Unternehmen reagieren auf die politische Unsicherheit mit Vorsicht und Zurückhaltung. Kapitalinvestitionen gehen merklich zurück, während das Working Capital steigt. Unternehmer fragen sich heute mit Sorge, ob die Märkte in Asien tatsächlich ein sicherer Hafen oder doch eher riskante Illusion sind. Der Mittelstand steht vor einem Dilemma: Wie mutig sollten wir jetzt sein? Sollen wir Risiken eingehen oder besser abwarten?

Konjunktur
Besonders dramatisch stellt sich die Lage im Automotive-Sektor dar. Niemand scheint genau zu wissen, wie die großen OEMs reagieren werden – und diese Unklarheit ist toxisch für die gesamte Wirtschaft. Während einige Experten glauben, wir befänden uns nur in einer kurzen Anpassungsphase, warnen andere, dass wir an der Schwelle zu einer grundlegenden Krise stehen könnten. Wer liegt richtig, und können wir uns leisten, die Antwort erst abzuwarten?

Deglobalisierung – Realität oder Mythos? 
Die Debatte über Deglobalisierung ist emotional aufgeladen und tief gespalten. Für viele deutsche Mittelständler fühlt es sich an, als ob ihr bewährtes Geschäftsmodell, das Jahrzehnte erfolgreich war, nun plötzlich vor dem Aus steht. Die schrumpfenden Handelsströme zwischen Europa und den USA nähren die Sorge, dass die goldene Ära der Globalisierung tatsächlich vorbei sein könnte. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die den aktuellen Trend als temporär betrachten und vor Panik warnen. Fest steht aber: Europa muss jetzt handeln, reformieren und enger zusammenrücken, um nicht Spielball globaler Machtkämpfe zu werden.

Gibt es Auswege aus dem Dilemma? Und wenn ja, wie könnten diese aussehen? Raus aus dem Newsticker, rein in die strategische Perspektive: Wie können die akuten Probleme kurzfristig eingedämmt werden? Welche langfristige Ausrichtung verspricht Erfolg? Der Globalisierungsbeirat ist sich einig:

🔹Ein differenzierter, kühler Blick durch die Sonnenbrille wirkt Wunder.
🔹Europa muss seine Interessen endlich geeint vertreten.
🔹Zeit für Tatkraft statt moralischer Überheblichkeit.
🔹„Local for Local“ kann freien Handel nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
🔹(De-)Globalisierung bleibt eine Frage der Perspektive.

Danke, lieber Erik Schäfer für deine Gastgeberschaf und den spannenden Einblick in die Gründung des Standortes in Vietnam. Wer das Glück in die eigenen Hände nimmt, ist wahrscheinlich schon immer besser gefahren.