ESG-Reporting: Wie gelingt der nicht finanzielle Bericht nach CSRD?
18.09.2023

Fach-Erfa Finance & Accounting | 18.09.2023 | online
Wesentlichkeitsanalyse, Materialität, THG-Bilanz - das Vokabular der Unternehmensberichterstattung erweitert sich im Rekordtempo. Verantwortlich dafür sind die neuen Rahmenwerke und Verordnungen der Europäischen Union zur Umsetzung des Green-Deal. Nicht nur große Unternehmen und kapitalmarktorientierte Unternehmen stehen vor der Herausforderung, den klassischen Lagebericht um Nachhaltigkeitsaspekte zu erweitern. Die Anforderungen dafür kommen aus der CSRD-Richtlinie und der EU-Taxonomie. Beide Gesetzestexte sind sehr umfassend und für ohne professionelle Unterstützung kaum zu durchschauen. Umso wichtiger ist der Erfahrungsaustausch unter Umsetzungsbeauftragten aus der mittelständischen Industrie. Welche Roadmap minimiert den administrativen Aufwand? Wie können Unternehmensstrategie und die Anforderungen an die Compliance Hand in Hand gehen? Der Austausch mit den Experten Maximilian Mauermann von PWO und Ina Herder von EY Sustainability konnte wertvolle Impulse zur Beantwortung dieser Frage liefern. Die Erkenntnisse des Erfahrungsaustauschs:
Verankerung von ESG-Themen im Unternehmen
Der nicht finanzielle Bericht wird bei PWO von der Finanz- und Controlling Abteilung und einem zentral koordinierten ESG-Netzwerk erstellt und über einen eigenen Abschnitt im Lagebericht veröffentlicht. Um die notwendigen Daten zu erheben, Nachhaltigkeit in der Kultur zu verankern und die Positionierung am Markt sicherzustellen, ist der Support aus dem Management enorm wichtig. Eine große Bedeutung kommt auch der Zusammensetzung des Teams zu. "Der ESG-Verantwortliche muss ein guter Projektmanager sein" ist ESG-Manager Maximilian Mauermann überzeugt. Wo andere das Tool in den Vordergrund stellen, denkt Mauermann von den internen Abläufen und den Menschen her. Da sich Ökologische, Soziale und Governance-Aspekte nicht immer trennscharf voneinander abgrenzen lassen, ist es wichtig sich nicht zu verzetteln.
Regulatorik, Wesentlichkeit und Kennzahlen
Mit dem Beschluss des EU-Parlaments von Ende Juli wurden die - bislang nur im Entwurfsstatus vorliegenden - ESRS-Richtlinien zementiert. Die Umsetzung in geltendes Recht ist somit nur noch Formsache. Damit nehmen die Maßnahmen zur Umsetzung des European Green Deal immer feinere Konturen an. Unternehmen werden schrittweise und abhängig von Größe und Rechtsform verpflichtet, die externe Berichterstattung massiv zu erweitern. In diesem Zuge werden auch konkrete, messbare KPIs gefordert. In Abhängigkeit der Wesentlichkeit für das Unternehmen, können dies laut Ina Herder von EY bis zu 138 Kennzahlen sein. Daher ist die Wesentlichkeitsanalyse zentral für die Ausgestaltung des nichtfinanziellen Berichts. Wesentlich und effizienzbringend sind auch Austauschformate zu diesem wichtigen Thema - nutzen Sie uns und unser Angebot zum Thema Nachhaltigkeit!