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Internationalisierung bei inomed Medizintechnik

29.02.2024

Mariusz Gruchala, Oliver Fellinger, Jörg Wipfler (inomed Medizintechnik) und Sinan Yesilgül, Marcel Spiegelhalter (wvib)

Die Inomed Medizintechnik GmbH konnte ihren Umsatz in den letzten fünf Jahren verdreifachen. Nach dem Tod des Gründers Rudi Mattmüller im Mai 2023 galt es jedoch eine Vielzahl an Herausforderungen parallel zu meistern.

 

Wie gelingt der Spagat zwischen internationaler Markterschließung, Produktentwicklung und kulturellem Wandel? CTO Jörg Wipfler, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Mariusz Gruchala und CFO Oliver Fellinger sprechen für unser Cluster Globalisierung über innovative Produkte, geschaffene Strukturen und neue Herausforderungen.

Interview

 

Welche Grundannahmen und Zukunftsbilder prägen Ihre Globalisierungsstrategie?

Jörg Wipfler: Die großen Wirtschaftsräume Nordamerika, Europa und Asien schotten sich mehr und mehr ab. Das hat zur Folge, dass die Lieferströme regionaler werden. Ein realistisches Szenario ist, dass sich China künftig den Marktzugang mit mehr lokaler Wertschöpfung bezahlen lässt. Glücklicherweise sind unsere Produkte nach einem Baukastenprinzip entwickelt. Gehäuse, Software und Elektronik lassen sich in Entwicklung, Konstruktion und Produktion gut separieren. So können wir variabel agieren und bei Bedarf vor Ort Assembling betreiben.

 

Wie hat die Internationalisierung die Strukturen und die Kultur von Inomed verändert?

Mariusz Gruchala: Wir setzen auf flache Hierarchien. Die Strukturen wurden durch die Trennung von Marketing und Produktmanagement, sowie der Gründung zahlreicher Vertriebsgesellschaften geschaffen. Nun gilt es die Kanäle zu nutzen und „einige Pakete mehr in den Hänger zu legen“. Unsere Zauberwörter dafür sind: Education, Skalierung, Profitabilität.

 

Handlungsschnelligkeit oder strategische Brille, was ist wichtiger?

Oliver Fellinger: Natürlich haben wir Langfristpläne. Der große Vorteil mittelständischer Strukturen liegt aber in der Flexibilität und einer der einhergehenden Handlungsschnelligkeit. Beispielsweise ergab sich im letzten Jahr spontan die Gelegenheit, in Kanada den Mitarbeiterstamm eines Marktbegleiters zu übernehmen. Unser Entschluss war schnell klar: Die Tochtergesellschaft wurde gegründet und der Produktzulassungsprozess gestartet.

 

Was sind Ihre Lessons Learned?

Jörg Wipfler: Manchmal ist der Weg das Ziel, einfach Anfangen ist eine gute Devise! Beziehungsweise, wer nicht losläuft kann auch nicht ankommen. Wichtig ist es, den Markt so schnell wie möglich zu segmentieren und nicht „aus dem Bauchladen“ zu verkaufen. Dies gelingt am besten durch gut ausgebildete Experten mit einem großen unternehmensspezifischen Wissen.

 

Was beschreibt Ihr Erfolgsrezept in drei Begriffen?

Alle: Mut, Flexibilität, Kultur