Mit KI neue Geschäftsmodelle erschaffen
03.04.2025


Rückblick | Treffen des Maschinenbau Beirats | 03.04.2025 | wvib Schwarzwald AG
Maschinenbauumfrage zeigt vielschichtige Herausforderungen
Christian Seifert setzte in seinem Impulsvortrag über "Warum Transformation nur mit KI gelingt" einen optimistischen Akzent und rief Unternehmen dazu auf, die Potenziale der Künstlichen Intelligenz aktiv zu nutzen. Er warnte auch davor, dass jene, die KI ignorieren, von ihren Wettbewerbern abgehängt werden könnten. Die nächste Entwicklungsstufe der KI, die "starke KI", wird bereits im kommenden Jahr erwartet und wird Unternehmen nachhaltig prägen. Besonders interessant sind neue Geschäftsmodelle wie "Equipment-as-a-Service" (EaaS), bei denen Maschinen und Anlagen nicht mehr gekauft, sondern gegen eine regelmäßige Gebühr genutzt werden. Der Anbieter bleibt Eigentümer und übernimmt Wartung und Reparatur. Das schafft finanzielle Flexibilität und minimiert Investitionsrisiken.
Und jetzt kommt es: Die Integration von Non-Fungible Tokens (NFTs) als digitale Eigentumszertifikate macht dieses Modell noch spannender. Sie ermöglichen eine transparente und sichere Dokumentation von Nutzungsrechten oder Wartungsverträgen. Auch für die meist mittelständischen traditionellen Industrieunternehmen eröffnet diese Kombination neue Chancen, ihre Geschäftsmodelle zu erweitern und sich digital neu aufzustellen.
Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage unter mehr als 300 Mitgliedsunternehmen der Branche sind eindeutig: Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als Industriestandort steht unter massivem Druck. Fachkräftemangel, Bürokratie und steigende Energiekosten belasten die Unternehmen schwer. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten wie militärische Konflikte und drohende Handelskriege, die die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen. Besonders besorgniserregend ist, dass weniger als zehn Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Ertragslage als gut bewerten.
Die Abwanderung von Produktionskapazitäten ins Ausland ist ein gravierendes Problem. Knapp 53 Prozent der Befragten berichten bereits von Verlagerungen innerhalb ihrer Lieferketten. Deutschland verliert zunehmend an Attraktivität. Standorte wie Asien, Osteuropa und die USA werden deutlich positiver bewertet. Das verdeutlicht den dramatischen Rückgang der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Es ist offensichtlich, dass politisches Handeln dringend erforderlich ist. Die ersten Signale aus der möglichen neuen Regierungskoalition sind jedoch wenig hoffnungsvoll.
Auch die aktuelle Zollproblematik mit amerikanischen Zuschlägen von 25 Prozent war Thema der Diskussion. Die Geschäftsführer reagieren besonnen: Statt übereilter Entscheidungen wird die Lage zunächst beobachtet. Wo möglich, sollen die Geschäftsumfänge in den USA ausgebaut werden.
Die Botschaft ist klar: Es braucht entschlossene Reformen, um Deutschlands Industrie wieder wettbewerbsfähig zu machen. Das Cluster Maschinenbau zeigt sich geschlossen und wird weitere Aktionen folgen lassen.