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Rückblick: Wie bringt man Hightech-Robotik in den Mittelstand?

16.07.2025

Rückblick | IRobotik Tag | 15.07.2025 | WLRI Offenburg


Wie aus Buzzwords echte Umsetzung entsteht

Es war eine Frage, die über dem gesamten Tag schwebte:
Wie kann Robotik ihren Weg aus den Laboren und Konzernhallen in die Welt des industriellen Mittelstands finden – dahin, wo täglich echte Produkte entstehen?

Die Antwort lieferte der Robotik Tag 2025 der wvib Schwarzwald AG. Am 15. Juli trafen sich in Freiburg über 100 technologieinteressierte Unternehmerinnen und Unternehmer, Ingenieurinnen, Entscheider und Entwickler, um genau das zu diskutieren – und vor allem: zu erleben.

Von der Theorie zur Umsetzung

Schon zum Auftakt wurde deutlich, dass es diesmal nicht um Schlagworte oder Zukunftsmusik ging, sondern um echte Lösungen.
Dr. Michael Klos brachte es in seiner Keynote auf den Punkt:
Der Spielmodus ist beendet – wir können umsetzen.
Wer die Produktivität im Zeitalter des demografischen Wandels sichern will, muss OT und IT zusammenbringen – jetzt.

Und genau hier beginnt die Story einer Technologie, die den Mittelstand nicht überrollt, sondern ermächtigt.

Roboter, die selbst lernen

Statt mühseliger Programmierung: Roboter, die durch Reinforcement Learning lernen, Aufgaben eigenständig zu lösen.
Dr. Maximilian Gießler und Christian Fenk zeigten, wie Simulationen zur neuen Ausbildungshalle für smarte Maschinen werden – schnell, skaliert, zielgerichtet. Ein System, das auch in kleineren Betrieben einsetzbar ist – weil es einfacher wird, nicht komplexer.

Der Digitale Zwilling als Mitgestalter

Doch es ging nicht nur ums Lernen. Es ging auch ums Mitdenken:
Thomas Weber und Erik Beckmann präsentierten, wie digitale Zwillinge nicht nur visualisieren, sondern aktiv in Konstruktion und Produktion eingreifen – und das in Kombination mit PU-3D-Druck, der erstmals Großserien realistisch möglich macht. 

So wird Technologie zu einem echten Werkzeug im Produktionsalltag – nicht zum Fremdkörper.

Menschliche Roboter, europäisch gedacht

Ein besonders spannender Einblick kam von Jan Niklas Mühlheims und Adrian Reisch:
Humanoide Roboter stehen vor dem Sprung in industrielle und private Umgebungen. Doch Europa hat einen entscheidenden Vorteil:
Werteorientierung, Datenschutz, Interoperabilität.
Die Diskussion war nicht nur technisch – sie war strategisch. Und zeigte: Robotik muss auch zur Unternehmenskultur passen.

Sicherheit – der unsichtbare Standard

Wer in Zukunft kollaborative Robotik einsetzen will, kommt an der CE-Kennzeichnung nicht vorbei.
Jens Müller lieferte mit seinem 7-Schritte-Plan einen praxisnahen Weg durch den CE-Prozess.
Sein klares Statement: „Sicherheit ist keine Option – sie ist Pflicht.“

Denn nur sichere Systeme sind skalierbar – vor allem im Mittelstand.

Maschinen, die sich integrieren

Dass Robotik und Maschinensteuerung heute nicht mehr getrennt gedacht werden müssen, zeigte Johannes Steigerwald mit seinem System.
Offene Standards, zentrale Steuerung, intuitive Bedienung – so wird Integration nicht zum Hindernis, sondern zum Beschleuniger.

Gerade für mittelständische Unternehmen ein Schlüsselthema: Investitionssicherheit durch Kompatibilität.

Technik zum Anfassen – Innovation zum Mitnehmen

In begleitenden Demo-Touren wurde Hightech schließlich greifbar:
Von humanoiden Robotern (HS Offenburg, isento), über 3D-Bin-Picking (Optonic, EGS) bis hin zu Vision- und Greifersystemen (SICK, Zimmer Group, SensoPart) und vieles mehr.
Jede Station bewies aufs Neue: Die Technologien sind da. Sie sind einsetzbar. Und sie lösen reale Probleme – heute, nicht erst übermorgen.

Fazit

Der Robotik Tag 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie Hightech-Robotik ihren Weg in den Mittelstand findet – nicht über Druck, sondern über Anwendbarkeit, Sicherheit und Vertrauen.

Vielen Dank an alle Speaker, Aussteller und Teilnehmer für diese rundum gelungene Veranstaltung!

 

Eine Fortsetzung der Erfolgsserie ist in Arbeit!