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Statement von wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer zur Einigung im Zollstreit

28.07.2025

"Kein Trump-Deal ist ein Grund zum Jubeln – aber die 15 Prozent sind besser als ein Handelskrieg. Die Einigung bringt etwas Planungssicherheit in den transatlantischen Handel. Die Zölle werfen uns in die Welt der 60er Jahre zurück. Damit wird unsere konjunkturelle Erholung gebremst und die internationale Arbeitsteilung lahmgelegt.  

Das schadet nicht nur der EU. In vielen Schlüsselbranchen sind die Amerikaner weiterhin auf Importe aus der EU angewiesen. Hier wirken die Zölle wie eine Steuererhöhung für US-Unternehmen und Verbraucher. Der Deal ist für Trump nicht nur ein Erfolg: Viele Handelsfragen, etwa zur Tech-Regulierung oder zu Lebensmittelvorschriften, sind außen vor geblieben. Ebenso wurden die von Trump oft geforderten höheren Medikamentenpreise für Europäer nicht vereinbart. Die Summen für Energie und Rüstung klingen zwar beeindruckend, aber sie dürften zum Teil ohnehin geflossen sein. 

Für die Zukunft gilt: Die EU kann ihre Verhandlungsposition nur stärken, wenn sie als Binnenmarkt wettbewerbsfähiger und zugleich bei strategischen Ressourcen und Verteidigung weniger abhängig wird. Damit alle Länder vom Welthandel profitieren, braucht es überhaupt keine Zölle und erst recht keine PR-Deals auf Golfplätzen."