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Unternehmerische Klimarisiken analysieren und managen

13.12.2024

Rückblick: Chef-Talk ESG – Vol. IX mit Wolfram Rees & Dr. Eva Kiefhaber

De letzte Chef-Talk ESG des Jahres 2024 stand ganz im Zeichen der unternehmerischen Klimarisiken. Spätestens durch die CSRD und die EU-Taxonomie sind berichtspflichtige Unternehmen aufgefordert, ihre Klimarisiken zu analysieren, Maßnahmen zu ergreifen und über den Fortschritt zu berichten.

Wolfram Rees (Geschäftsführer Marketing & Vertrieb) und Dr. Eva Kiefhaber (Head of Sustainability Group) von der Bardusch GmbH & Co. KG haben eindrücklich gezeigt, wie sie dieses Thema für weltweit 32 Wäscherei- und weitere Lagerstandorte des Unternehmens angehen.

Grundsätzlich werden Klimarisiken für Unternehmen in physische und transitorische Risiken unterschieden. Während sich transitorische Klimarisiken aus der sukzessiven Dekarbonisierung der Volkswirtschaft ergeben, wie durch die schrittweise Senkung der Gesamtemissionen im Emissionshandel, resultieren physische Klimarisiken aus den Folgen des Klimawandels, beispielsweise Wasserknappheit. Die physischen Klimarisiken und -gefahren werden weiter klassifiziert in die vier Bereiche Temperatur, Wind, Wasser und Feststoff – und jeweils in chronische oder akute Risiken. 

Dass diese Risiken schon heute real sind und Auswirkungen auf die unternehmerischen Tätigkeiten haben, hat Eva Kiefhaber an zwei Beispielen veranschaulicht:

  • Bei der Hitzewelle Anfang des Jahres in Spanien war sehr lange nicht klar, ob es Wasserrestriktionen für Haushalte und Unternehmen geben würde. Für den Wäschereistandort in Barcelona hätte es zur Folge gehabt, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt oder zumindest hätte angepasst  werden müssen. Letztlich konnte es gerade noch abgewendet werden.
  • Während des Hochwassers in Mitteleuropa im September dieses Jahres war es einfach nur Glück, dass der Standort in Prudnik (Polen) keinen Schaden erlitten hat, obwohl die restliche Region komplett unter Wasser stand.

 

Um herauszufinden, welche Risiken für die einzelnen Standorte in Zukunft bestehen und in welchem Maß diese zu erwarten sind, nutzt bardusch seit diesem Jahr ein Analysetool des Rückversicherers Munich RE. Auf Basis von riesigen Datensätzen und den Klimaszenarien des IPCC-Berichts können so Vorhersagen für einzelne Standorte getroffen werden. So hat das Unternehmen eine Grundlage, um etwaige Maßnahmen zu planen und gewisse Regionen, zum Beispiel bei der Planung für neue Standorte, zu vermeiden. Ganz konkret bedeutet das bei bardusch auch, dass die jeweiligen Berichte an die entsprechenden Niederlassungsleiter geschickt werden und sie von Frau Kiefhaber bei der Interpretation sowie Ausarbeitung von Maßnahmen beraten werden. In Teilen zahlt dieses Thema sogar auf die Zielvereinbarung mit den Niederlassungsleitern ein.

Und zu guter Letzt können die Informationen und Berichte aus dem Tool auch für die Berichterstattung der CSRD oder EU-Taxonomie verwendet werden.

Vielen Dank, lieber Wolfram Rees und liebe Frau Dr. Eva Kiefhaber, für diese lehrreichen Einblicke in die Analyse und das Management der unternehmerischen Klimarisiken bei der bardusch Group!

Im Januar 2025 geht es mit der 10. Jubiläumsausgabe des Chef-Talk ESG weiter! Alle nächsten Termine, Gäste und Themen finden Sie hier: Info & Anmeldung Chef-Talk ESG