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Wachsen an Herausforderungen | Metallverwertung Gottenheim als Entsorgungsprofi beklagt Bürokratie!

25.04.2025

Rückblick | Chef- Erfa 37 : | 09.04.2025 | Metallverwertungsgesellschaft mbH 

Manfred Leber präsentierte seinen Kollegen der Cheferfahrungsaustauschgruppe 37 einen tiefen Einblick in die Unternehmensentwicklung. Als Metallverwerter führt er unterschiedliche Metallschrotte einer wirtschaftlichen und umweltgerechten Wiederverwertung zu. So bleiben mittels professioneller Recyclingtechniken zurückgewonnene Metalle im Wirtschaftskreislauf.

Wie sehr es in der 80-jährigen Geschichte des Familienunternehmens auf Gespür, Gefühl für das besondere Business und Spontanität im richtigen Moment ankam, zeigte sich eindrucksvoll in der Unternehmensentwicklung. Spezialisierung mit klarem Fokus einerseits, aber auch das Eingehen auf die mannigfaltigen Kundenwünsche andererseits, war entscheidend. In der Firmenhistorie spiegelt sich die industrielle Entwicklung unseres Wirtschaftsraumes wider. So ist ausgehend von einer kundenorientierten Strategie eine auf die Bedürfnisse zugeschnittene Unternehmensgruppe entstanden, deren Partnerunternehmen spezielle Verwertungs- und Aufbereitungsformen anbieten.

Manfred Leber, als ausgewiesener Entsorgungsspezialist, wagte einen kritischen Blick auf die wachsende Komplexität der Genehmigungsverfahren, deren Bearbeitung in der Verwaltung und vor allem auf die Dauer. Die verstärkte europäische und deutsche Regulatorik in Entsorgung, Metallverwertung und Aufbereitung ist ohnehin schon schwerfällig, doch die bürokratische Handhabung durch die Behörden verzögert vieles zusätzlich und verursacht massive Kosten. Das Verwertungsbusiness ist nicht nur aufgrund der industriellen Transformation, etwa im Automotive-Bereich, ein schwieriges Terrain – auch die hohen politischen Hürden und Reglements sowie die Entsorgungspraxis der Landkreise und Bürger bereiten Sorgen. Immer mehr gefährliche Abfälle werden unsachgemäß entsorgt, wie z. B. Lithiumbatterien und Akkus, die im Schrott landen und zu Brandgefahren bei Entsorgern führen.

Ein 30-prozentiger Rückgang der Industrieproduktion führt automatisch auch zu einem 30-prozentigen Rückgang bei den Entsorgern. Deutschlands zweitgrößtem Stahlwerk droht das Aus. Vorratsverfügbarkeit ist zum Geschäftsmodell geworden – große Betriebe können nicht mehr verlässlich planen. Ein Blick auf das weltweite Rohstoffgeschehen zeigt, dass die Verwertung zunehmend in Richtung Planwirtschaft tendiert. Das Unternehmen ist regulatorisch auf dem aktuellen Stand aufgestellt. Innovation, aber auch Wirtschaftlichkeit stehen im Fokus. So wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Clausthal ein Patent zur Auflösung von Epoxidharzen im Leiterplattenbereich entwickelt. International sichert das Unternehmen seine Bestände über die Rohstoffbörse in London ab („hedged“) und begegnet so den wachsenden finanziellen Herausforderungen des Marktes.

Für viele Industrieunternehmen ist der Rohstoffverwerter ein wichtiger Rohstoffpuffer geworden. Vom Anliefern über das Aufbereiten und Lagern bis hin zum Ausliefern ist die gesamte Kette abgedeckt. Wichtig sind Verlässlichkeit und Rechtssicherheit. 80 Mitarbeitende der Metallverwertung Gottenheim stehen als Team für ihre Werte gegenüber den Kunden ein. Die Mitarbeiterzufriedenheit liegt dem Unternehmer am Herzen. Im Rahmen einer durchgeführten Mitarbeiterbefragung kommen Kolleginnen und Kollegen zu Wort, die ihre Arbeitsumgebung und ihre Anliegen im Interview offen äußern können. Dadurch sollen wertvolle Erkenntnisse für die Organisationsentwicklung gewonnen werden.

Herzlichen Dank an Manfred Leber für einen tiefen Einblick in ein komplexes Business, das von vielen wirtschaftlichen Einflüssen abhängig ist.