Welche Folgen hat Basel IV für die Unternehmensfinanzierung?
18.12.2024


Basel IV ist ein neues Regelwerk zur Regulierung von Banken, das schrittweise ab dem 1. Januar 2025 eingeführt wird. Ziel dieser Reform ist es, die Stabilität des Finanzsystems weiter zu stärken, indem Banken strengere Eigenkapitalvorgaben einhalten müssen. Eine zentrale Neuerung ist der sogenannte Output Floor, der vorschreibt, dass Risiken standardisiert bewertet werden und Banken dadurch höhere Eigenkapitalreserven vorhalten müssen.
Für Unternehmen wird dies spürbare Auswirkungen auf die Finanzierung haben. Kredite könnten teurer werden, da die höheren Eigenkapitalkosten der Banken in Form von Zinsaufschlägen an die Kreditnehmer weitergegeben werden. Besonders Unternehmen ohne ausreichende Sicherheiten oder ohne externes Rating müssen mit einer Erhöhung ihrer Finanzierungskosten rechnen. Zudem könnte die Kreditvergabe restriktiver werden, etwa durch kürzere Laufzeiten oder geringere Kreditvolumina. Gleichzeitig wird die Bedeutung alternativer Finanzierungsformen wie Schuldscheindarlehen oder Unternehmensanleihen steigen, die jedoch oft mit höheren Anforderungen und Kosten verbunden sind. Auch die Kapitalmarktfinanzierung gewinnt an Attraktivität.
Was können Sie tun, um sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen? Eine Verbesserung des externen Ratings kann helfen, die Finanzierungskosten zu senken und die Verhandlungsposition gegenüber Banken zu stärken. Sicherheiten wie Immobilien können genutzt werden, um günstige Risikogewichte und damit niedrigere Kreditkosten zu erzielen. Es wird auch zunehmend wichtig, die Finanzierung auf eine breitere Basis zu stellen und den Zugang zu Kapitalmarktinstrumenten wie Schuldscheinen oder Anleihen zu prüfen. Es gilt die Übergangsfristen bis 2033 zu nutzen, um sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und ihre Finanzierungsmodelle langfristig stabil aufzustellen.