Wie organisiere ich eine schlagkräftige Instandhaltung?
29.07.2025

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Rückblick | Fach-Erfa Instandhaltung | 29.07.2025 | Microsoft Teams.
Der eng kalkulierte Auftrag ist eingeplant – doch wegen einer dringenden Wartungsarbeit kann die Produktion nicht starten. Stress pur!
In einer hochautomatisierten Fertigung ist die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen das oberste Gebot. Gleichzeitig sind qualifizierte Fachkräfte rar, und viele erfahrene „alte Hasen“ stehen kurz vor dem Ruhestand. Schon in der Vorstellungsrunde wird deutlich: Die Instandhaltungsverantwortlichen aus der Fach-Erfa arbeiten aktiv an strukturellen Veränderungen, um auf diese Herausforderungen zu reagieren.
Bei zurückgehenden Auftragseingängen, kleineren Losgrößen und vereinzelter Kurzarbeit heißt es: zusammenrücken und Ressourcen gezielt nutzen. Die Teilnehmer diskutierten konkrete Lösungsansätze:
- Fachkräfte bündeln: Aufbau eines Teams „Technische Dienste“, bestehend aus Spezialisten für Gebäudemanagement, Energiemanagement, Betriebsmittelbau und Instandhaltung – mit klaren Rollen und Schnittstellen.
- Maschinenführer qualifizieren: Durch gezielte Schulung übernehmen Maschinenführer einfache Wartungsaufgaben („erste Instandhaltungslinie“). Das Instandhaltungsteam agiert als Coach, Trainer und Troubleshooter. Der Gewinn: schnellere Reaktionszeiten und höhere Anlagenverfügbarkeit.
- Wartung in die Produktionsplanung einbinden: Auf Basis von Betriebsdaten, Verbrauchsmustern und Lastprofilen werden Wartungstermine automatisiert und taktgenau eingeplant – Wartung wird Teil des Produktionsprozesses, nicht dessen Störfaktor.
- Condition Monitoring einsetzen: Die permanente Überwachung von Maschinenzuständen (z. B. Temperatur, Vibration) liefert Frühwarnungen über Dashboards. So werden Fehler nicht nur verhindert, sondern auch analysiert und systematisch beseitigt.
Den methodischen Rahmen für eine nachhaltige Strategie liefert die Lean-Methode TPM (Total Productive Maintenance). Experte Matthias Duddeck, Leiter TPM Management bei Evonik und Dozent der wvib Akademie, erläuterte praxisnah die Prinzipien und Vorteile eines ganzheitlichen Instandhaltungsansatzes.
Fazit: Nach diesem intensiven Erfahrungsaustausch nehmen die Teilnehmenden wertvolle Impulse mit – und können ihre Verantwortung künftig vielleicht ein Stück stressfreier wahrnehmen.