Wie viel Risiko im Zahlungsverkehr ist noch okay?
31.08.2024


Rückblick | Fach-Erfa Finance & Accounting International | 29.08.2024 | online
Fraud. Ein Begriff, der bei vielen die Angstperlen auf die Stirn treibt. Ähnlich wie der Hackerangriff die IT und somit das gesamte Unternehmen lahmlegen kann, ist auch Betrug beim Zahlungsverkehr ein großes Risiko für Unternehmen. Wurde das Geld erst einmal überwiesenen, gibt es kein zurück mehr. Mit wachsender Anzahl von internationalen Transaktionen, steigt auch die Notwendigkeit zur Absicherung der Geschäfte. Dazu ist nur im Stande, wer einen Überblick über die Zahlungen hat und in der Lage ist Risiken abzuschätzen. Neben der Betrugsgefahr macht es Sinn, auch das Wechselkursrisiko mit ins Blickfeld zu nehmen.
Martin Bellin ist der Gründer der gleichnamigen Treasury Software. Er ist einer der renommiertesten Köpfe der Branche und stellte sich im zweistündigen Austausch den Fragen aus der Community. Die sieben wertvollen Tipps lauten:
- Zahlungsverkehr – Sicherheit im Fokus
Da der Zahlungsverkehr ein beliebtes Ziel von Cyber-Angriffen ist, sind robuste Sicherheitsmaßnahmen unerlässlich. Denn sobald Geld das Unternehmen verlässt, kommen jegliche Sicherungsmaßnahmen zu spät.
- Globale Bankenstruktur – Transparenz bewahren
Die Zusammenarbeit mit einer zu großen Anzahl an Banken erhöht das Risiko und verringert die Kontrolle. Eine zentrale, strukturierte Übersicht über alle Bankverbindungen ist entscheidend, um Transparenz zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.
- Währungsmanagement – Risiken absichern
Der Umgang mit Fremdwährungen ist komplex und erfordert klare Transparenz und Absicherungsstrategien. Unternehmen sollten alle Währungspositionen überwachen und durch gezieltes Hedging Wechselkursrisiken bewerten und - je nach Risikoprofil - reduzieren.
- Risiken im internationalen Zahlungsverkehr – Schutz durch Kontrolle
Betrugsfälle im internationalen Zahlungsverkehr offenbaren die Notwendigkeit strenger Kontrollmechanismen. Regelmäßige Überprüfungen der Unterschriftsberechtigungen und Sicherheitsmaßnahmen sind unverzichtbar.
Konsolidierungssoftware – Effizienz und Compliance
Automatisierte Konsolidierungssoftware erhöht die Effizienz und reduziert Fehler bei der Datenzusammenführung, was für Finanzchefs besonders wichtig ist. Zudem hilft sie, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Refinanzierung und Zinsmanagement – Stabilität sichern
Eine solide Refinanzierungsstruktur schützt vor Zinsrisiken. Langfristige Zinsabsicherungen bieten Schutz vor Marktvolatilität und sichern die finanzielle Stabilität des Unternehmens.
- Treasury-Management-Systeme (TMS) – Effizienz und Kontrolle
Ein Treasury-Management-System schafft Transparenz und verbessert die Kontrolle über Finanzprozesse. Bei der Auswahl eines TMS sollte großen Wert auf spezifische Bedürfnisse und eine einfache Integration gelegt werden.