: Nischenanbieter im volatilen Umfeld - WEISS automotive

Rückblick | Clustertreffen Automotive | 18.06.24 bei WEISS automotive
Mittelständische Automobilzulieferer sind Kummer gewöhnt. Ob politische Eingriffe mit Verwirrungspotenzial - Förderchaos für E-Fahrzeuge, Verbrenner-Verbot oder aktuell Strafzölle auf chinesische E-Autos - die Bandbreite an Unwägbarkeiten ist groß.

OEM und Tier 1 optimieren sich selbst und reichen Kosten und Risiken häufig gnadenlos durch die Lieferkette. An kurzfristige Besserung glaubt niemand. Trotzdem kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken für die rund 280 Automobilzulieferer der wvib Schwarzwald AG.

Beim Clustertreffen bei WEISS automotive stellte Gastgeber Steffen Krimmer zunächst sein Unternehmen vor und führte die Teilnehmer durch die Produktion. WEISS automotive ist Systemlieferant für Exterieur-Anbauteile. Den Schwerpunkt bildet die Lackierung von Kleinserien und Sonderfarben, Montage und Logistik "Just in Sequence" häufig direkt ans Band der Kunden. Qualität, Präzision und ein hervorragender Lieferservice sind die Geheimnisse des Erfolgs. Steffen Krimmer erläuterte die Strategie und wie sich WEISS in der Nische zwischen kleinen und ganz großen Anbietern behaupten kann.

In der Abschlussdiskussion wurde klar

• dass Strafzölle nicht gewünscht sind und dass eine Verschiebung des Verbrenner-Verbots den meisten Unternehmen helfen würde,
• dass nur wenige der mittelständischen Zulieferer im Südwesten derzeit direkt Geschäfte mit chinesischen OEM oder Zulieferern machen,
• dass der Grund für die E-Flaute in Deutschland nach Meinung der Teilnehmer des Treffens zu drei Vierteln an der Kosten-Nutzen-Bewertung von E-Autos festgemacht wird. Ein Viertel sehen eine Sättigung des Kundeninteresses an E-Autos.

Unsicherheiten bestehen nach wie vor darin, wie eine große Zahl von E-Autos zuverlässig im Bedarfsmoment geladen werden können. Empfehlung an die Politik: Mehr Infrastruktur und weniger Regulierung würde allen helfen!